Serie „Baumarten der Zukunft“
Teil 1: Gemeine Kiefer und Schwarzkiefer
Löwenstein, 29. Juni 2021
Das Forstunternehmen Falkenstein Forstmanagement GmbH, mit Sitz in Löwenstein, reagiert auf die klimatischen Veränderungen. Zur Verbesserung der Waldsituation in Bezug auf Trockenheit und Kalamitäten, setzt Falkenstein auf klimarobuste Baumarten.
Kiefer zeigt sich robust in Brandenburg
Die Kiefer ist in den brandenburgischen Forstgütern des Unternehmens die Haupt-Baumart. Aufgrund ihres tiefreichenden Wurzelsystems, sogenannte Pfahlwurzeln, kann sich die Kiefer auch bei niedrigem Grundwasserspiegel versorgen. Im Vergleich ist die Fichte als Flachwurzler deutlich anfälliger für trockene Perioden. Anders als die Fichte wächst die Gemeine Kiefer auch auf sandigen Böden problemlos. Gerade in Brandenburg ist dies ein Vorteil. Größtenteils sandartige Bodenstrukturen und niedrige Niederschlagsmengen sind gewohntes Terrain für die Kiefer. Die Frohwüchsigkeit unter den steigenden Temperaturen wird durch die Unversehrtheit dieser Baumart in den letzten drei Trockenperioden unter Beweis gestellt.
Schwarzkiefer eine Unterart der Gemeinen Kiefer
Zusätzlich zu der Gemeinen Kiefer sieht Falkenstein die Möglichkeit, die Vitalität seiner Forstgüter mithilfe der Schwarzkiefer zu stärken. Diese Baumart ist heute überwiegend um den Mittelmeerraum verbreitet und zeigt eine ungewohnte Robustheit gegenüber schwierigen Bedingungen wie Wassermangel oder Schädlings-Befall. Trotz des teils kargen Lebensraums in Ländern wie Spanien, Italien, Marokko und Algerien, ist ihre Wuchsleistung als hoch einzustufen.
“Schon jetzt ist die Schwarzkiefer in Südeuropa ein wichtiger Baustein der Aufforstungs-Planung. Aufgrund der klimatischen Veränderungen ist es sinnvoll, dass wir unsere Forstgüter umbauen. Es ist höchste Zeit für deutsche Forstwirte, über den eigenen, nationalen Tellerrand hinauszuschauen. Wir können uns inspirieren lassen sehen, was an anderen Orten funktioniert”, erklärt Jan Steinmacher, verantwortlich für die Entwicklung neuer Geschäftsbereiche bei Falkenstein Forst.
Tatsächlich sprechen viele waldbauliche Faktoren dafür, die Schwarzkiefer auch in der deutschen Forstwirtschaft einzusetzen.
“Die Schwarzkiefer erträgt extreme Temperaturveränderungen, sowohl in kalten als auch warmen Bereichen. Dieser Baum ist anspruchslos, was die Wasserversorgung angeht. Die Schwarzkiefer ist als Pfahlwurzler auch gegenüber Stürmen resistent. Wir haben eine ideale Beimischung für unsere Bestände in der brandenburgischen Spreewald-Region gefunden”, sagt Falkensteins Projektmanager Christian Fröhlich zufrieden.
Schwarzkiefer als Diversifikation in Mischwäldern
Da die Schwarzkiefer aufgrund ihrer Robustheit mit sämtlichen Bodenqualitäten zurechtkommt, stellt sie die ideale Wahl zur Beimischung hin zu einem klimaverträglichen Misch- und Dauerwald dar. Falkensteins Strategie sieht vor, den Anteil der Kiefer auf den Flächen so herabzusetzen, dass weitere Laub- und Nadelsortimente hinzugepflanzt werden können. So lassen sich die Herausforderungen der Monokulturen neutralisieren. Als schnellwachsende Aufforstungspflanze mit einer stabilisierenden Wirkung auf Fichten- und Kiefernwälder und einem geringen Invasionspotenzial, eignet sich die Schwarzkiefer gut für die deutsche Forstwirtschaft, gerade in Brandenburg.